Im ersten Teil dieses Beitrags habe ich die Qualität einiger Online-Kataloge und Datenquellen für chemische Informationen getestet. Im zweiten Teil geht es speziell um Aggregatoren, wiederum am Beispiel "Bisphenol A". Wolfram Alpha Das sieht nicht schlecht aus, oder? Wolfram Alpha schafft es, auf Eingabe von "Bisphenol A" die gewünschte Substanz zu identifizieren, und spuckt ein Suchergebnis aus, welches zumindest auf den ersten Blick recht beeindruckend aussieht. Aber beim genauen Anschauen der Ergebnisse fallen gleich einige Fehler auf: … [Weiterlesen...]
Chemiesuchmaschinen
Nach chemischen Sachverhalten zu suchen ist zugleich leicht und schwer - leicht, weil chemische Verbindungen eindeutig identifiziert werden können, schwer, weil es den Fundstellen an formaler Konsistenz mangelt: Strukturformeln werden oft einfach als - chemisch nicht interpretierbare - Abbildungen dargestellt, nicht in einem der verarbeitbaren Formate wie etwa durch JMol. Es gibt fast immer mehr als einen Namen für jede Verbindung, oder ähnliche, aber eben nicht gleiche Schreibweisen, wie im Englischen "aluminium" und "aluminum". InChI-Schreibweise hat sich nicht breit durchgesetzt - nicht einmal die einfachere SMILES-Notation. Es wäre wirklich praktisch, wenn jede Nennung einer chemischen Verbindung im Web von einem InChI begleitet wäre* - das ist aber leider nicht der … [Weiterlesen...]
Landunter: Zeolithe im Unterwasserbetrieb für verschiedene Aufgaben
Hauptanwendung: Aquakultur Neben den zahlreichen Anwendungen in der Gasphase werden Zeolithe auch "versenkt" - also komplett unter Wasser angewendet. Bei Naturzeolithen ist das sogar die häufigere Anwendungsart, weil diese Materialien neben der Verwendung als Betonzuschlagstoff am häufigsten zur Wasserfilterung eingesetzt werden. Insbesondere die durch den wachsenden Fischverbrauch der Welt zunehmende Aquakultur ist ein großes Anwendungsgebiet. … [Weiterlesen...]
Was taugen kostenlose Tools zur chemischen Stoffdatenberechnung?
Kostenlose Tools zur Berechnung von pKA-Werten, Löslichkeiten, kinetischen Durchmessern etc. sind verlockender als die große Tüte Pommes Frites oder ein Paar neuer Schuhe (je nach Vorliebe): Sie sind schnell, einfach zu bedienen, und anstatt nach Literatur zu suchen und durch den Bestellprozess zu gehen, nur um dann festzustellen, dass der benötigte Wert doch nicht in dem Artikel enthalten ist, hat man gleich eine Zahl zur Verfügung, mit der man zumindest erst einmal eine Abschätzung vornehmen kann. Oder? Auf der Jahresversammlung der FFCh-Mitglieder in Bamberg habe ich einen Vortrag zu dem Thema gehalten, welchen ich hiermit zum Download zur Verfügung stelle. Einen Blogbeitrag zu dem Thema hat es auch schon gegeben. Das Ergebnis bleibt leider - negativ. … [Weiterlesen...]
Stoffdaten berechnen – was taugen kostenlose Tools?
Mit dem Begriff "Stoffdaten" sind in diesem Beitrag physikalische und chemische Daten reiner Stoffe gemeint. Mit dem Begriff "berechnen" meine ich nicht das einfache Ausrechnen von Lösungsvolumina, Konzentrationen oder Partialdrücken, wenn alle für die Berechnung notwendigen Daten bekannt sind. Hierfür gibt es zahlreiche Tools und Apps, welche im Grunde überflüssig sind: Den Chemiker/innen sind die Berechnungen gründlichst einge(t)rieben worden, und der Chemie Unkundige wissen gelegentlich nicht mal, was sie in die einzelnen Felder einsetzen sollen, vor allem wenn das Tool nicht gut dokumentiert ist. Gemeint ist statt dessen die Voraussage von Stoffeigenschaften durch Interpolation oder durch Modellrechnungen, z. B. der Wasser-Oktan-Verteilungskoeffizient, die Henry-Konstante oder Fest- … [Weiterlesen...]
Sieht doch gleich viel besser aus! Wie man seine Daten…
... in wunderschönen Diagrammen gut dastehen lässt, ohne auch nur im mindesten zu mogeln. Kleine Effekte, die niemanden beeindrucken. Schrotschuss-Messergebnisse. Keine erkennbaren Trends, viele Ausreißer. Was tun? Will man nicht die Rohdaten manipulieren (was hin und wieder auch vorkommt), muss man das Vorhandene eben so gut wie möglich darstellen und sich dabei die Eigenheiten der menschlichen Wahrnehmung geschickt zunutze machen. Eine Anleitung dazu finden Sie in diesem Beitrag. … [Weiterlesen...]
Quellen für wissenschaftliche Abbildungen
Wissenschaftliche Abbildungen können ästhetisch sein [1] oder aussagekräftig [2] oder reiner Blödsinn - lustig oder ärgerlich. [3] … [Weiterlesen...]
Chemische Literatur für Praktiker Teil 2 – Adsorptionsisothermen aus wissenschaftlichen Aufsätzen verwerten
Beispiel 2: Isothermen konstruieren, wo keine sind Das folgende Beispiel stellt eine kinetische Untersuchung dar, es wurde PEG (Polyethylenglykol mit Molekulargewichten von 5.000 - 7.000) aus wässrigen Lösungen auf DAY adsorbiert (ein mittlerweile vom Markt verschwundener, aber vielfach kopierter hydrophober Faujasit, 13Y) [1]. Der DAY war vorher zermahlen, gesiebt, gewaschen und getrocknet worden. … [Weiterlesen...]
Chemische Literatur für Praktiker Teil 1 – Adsorptionsisothermen aus wissenschaftlichen Aufsätzen verwerten
Natürlich machen wir alle im Ernstfall eigene Messungen, ehe wir eine Adsorptionsanlage planen (wir sind ja schließlich nicht lebensmüde!), möchten aber vorweg wenigstens eine Vorstellung davon bekommen, was uns erwartet. Also suchen wir in der wissenschaftlichen Literatur nach den Messungen anderer Leute - um dann auf Isothermen mit den Achsenbezeichnungen p/kPa und Molekül/Elementarzelle zu stoßen. Was nun? Wie solche "enttäuschenden" Funde unter Umständen doch verwertet werden können, möchte ich Ihnen in diesem und dem folgenden Blogbeitrag anhand einiger Beispiele vorrechenen. … [Weiterlesen...]
Der Elefantenfriedhof, oder: Umgang mit losen Datenhaufen
Bitte beantworten Sie die folgende Frage: Was haben Ordner voller Excel-Tabellen, E-Mails, Texten und PDF-Dokumenten gemeinsam? Sie haben nichts miteinander gemeinsam. Sie werden in keinem von ihnen jenen Wert wiederfinden, der Ihnen im Hinterkopf herumspukt. Es ist nicht mehr recht ersichtlich, nach welchen Kriterien das Dokument an der betreffenden Stelle abgelegt wurde. Es ist nicht bekannt, wie viele Kopien jedes Dokument besitzt. Alle Möglichkeiten sind richtig. In einer Studie (hier der Link zu einer Pressemeldung dazu) wurden Führungskräfte gefragt, wie hoch sie den Anteil derartiger unstrukturierter Datensammlungen einschätzen. Deutsche Führungskräfte schätzten den Anteil unter 20%, während man in der Branche selbst von 70% ausgeht - nur die übrigen 30% seien Daten, … [Weiterlesen...]