„Der Gewinn liegt im Einkauf.“ (Unbekannt)
Die Zeolithfüllung in einer Abluftreinigungsanlage bleibt im Regelfall fünf Jahre oder länger im Betrieb, so dass die Nachbeschaffung von Adsorbens zunächst kein besonders vorrangiges Problem zu sein scheint. Bedenkt man aber, dass eine Anlage für Dauerbetrieb (ab 2-Schicht-Betrieb) und „nur“ 5.000 m³/h, je nach Abluftzusammensetzung, schon mehrere Tonnen Adsorbens enthält und der Preis für hydrophobe Zeolithe gut über 40,- €/kg liegt, können schon kleine Änderungen in Qualität und Preis des Adsorbens sich im Endergebnis stark bemerkbar machen. Die links abgebildete Anlage für 2.000 m³/h enthält bereits mehr als 4 t Adsorbens.
Teure Adsorbenzien erhöhen direkt den Preis. Mangelhafte Adsorbenzien erhöhen die Kosten durch
- verkürzte Zykluszeiten und somit erhöhten Energieaufwand für die Regeneration
- verkürzte Standzeit
- die technischen Probleme, die sie verursachen: Von Durchbrüchen bis hin zum Adsorberbrand.
Der hohe Preis der Adsorbenzien macht einen Handel mit ihnen besonders verlockend – dachte sich auch ein Anlagenbauer, der seinem Kunden eine Abluftreinigungsanlage, fertig gefüllt mit seinem „eigenen“ Adsorbens, hinstellte.
Das Problem
Als das Adsorbens ersetzt werden sollte, stellten die Anlagenbetreiber und der Einkauf fest, dass sie nicht wussten, womit die Anlage eigentlich betrieben wurde: Sie hatten bei Inbetriebnahme ein umetikettiertes Adsorbens direkt vom Anlagenbauer erhalten. Nicht nur schien der Preis für dieses Material sehr hoch zu sein, es war auch nicht möglich, Angebote zu vergleichen. Im Endeffekt fühlte sich der Kunde „über den Tisch gezogen“.
Was der Kunde wollte
- Mehrere Angebote einholen, Preise vergleichen
- Transparenz: Wissen, was eigentlich verwendet wird.
Was der Kunde nicht wollte
- Unnötig Aufschläge zahlen.
- Von einem Lieferanten abhängig sein.
Vorgehensweise
Es gab noch kleine Mengen frisches Adsorbens, welches sich ein neugieriger Techniker bei der Inbetriebnahme abgezweigt hatte. Dieses Rückstellmuster wurde in einem Feststofflabor charakterisiert und mit mehreren Produktmustern verglichen, welche ich zur Verfügung stellen konnte (aus meiner eigenen Sammlung, bzw. durch Anfrage beschafft). Es war in diesem Fall recht einfach, das verwendete Adsorbens zu identifizieren und direkt einzukaufen.
Und der Erfolg?
- Die Preisersparnis übertraf die Analysenkosten (welche darüber hinaus nur einmal anfallen) um ein Vielfaches.
- Auch wenn das verwendete Adsorbens einmal nicht mehr verfügbar sein sollte, besteht durch die Spezifikation, welche aus dem Projekt ebenfalls hervorging, die Möglichkeit, ein Ersatzmaterial zu beschaffen.