Problemstellung
Wenn ein Betrieb die Neuentwicklung eines Produktes oder Verfahrens plant, müssen im Vorfeld viele Informationen beschafft werden, z. B. über
- bestehende Schutzrechte: gibt es auf dem Gebiet schon Patente?
- wissenschaftliche und technische Grundlagen: Wie können die Probleme gelöst werden? Was ist schon bekannt, welche Versuche müssen tatsächlich durchgeführt werden?
Beispiele
Einige Fälle, in denen Firmen mit einer Fachrecherche geholfen werden konnte, waren:
- Verwendung von Zeolithen z. B. für die Aufarbeitung einer wässrigen Reaktionslösung, oder für die Enteisenung von Brunnenwasser
- Korrosionsverhinderung: Suche nach wissenschaftlichen Publikationen über Korrosionsversuche
- Nachträglicher Einbau eines Filters: Marktrecherche nach dem am besten geeigneten Material
- Einkauf: Übersicht über einen Sektor des Zeolithe-Marktes
- Pharmakovigilanz: Recherche nach Berichten über Nebenwirkungen für einen Wirkstoff.
- Pharma, Zulassungen: Recherche nach Studien zur Kombinationsbegründung für die Zulassungsverlängerung einer älteren Rezeptur.
Was die Kunden wollen
Eine Information zu finden ist schneller und einfacher als sie durch eigene Versuche zu ermitteln. Daher ist das Hauptziel einer Recherche:
- Die Zahl der nötigen Versuche so weit wie möglich zu reduzieren
- sich bereits gemachte Fehler zu ersparen
- einen Satz wenigstens annähernd gültiger Anfangsbedingungen für eigene Versuche zu finden
- Schutzrechtsverletzungen zu vermeiden
Durch diese theoretische Vorbereitung werden Kosten und Zeit gespart.
Was die Kunden nicht wollen
- Abschriften von Lehrbüchern
- Daten, über deren Zuverlässigkeit keine Angaben gemacht werden können.
Verlauf der Beratung
1. Klären der Fragestellung:
- Was genau wird eigentlich gesucht?
- Welche Fragen müssen beantwortet sein, ehe die Recherche als beendet erklärt wird?
- Wie vollständig müssen die Daten sein?
- Welche Qualität müssen die Informationen haben? Usw.
2. Zusammenstellung bereits vorhandener Daten:
Meistens ist schon einiges an Informationen zusammengekommen, bevor der Informationsdienstleister zur Hilfe gerufen wird. Das vorhandene Wissen wird aufgenommen, ausgewertet und in die zu erstellende Zusammenstellung integriert.
3. Entwurf einer Recherchestrategie:
- Welche Quellen sollen verwendet werden?
- Mit welcher logischen Struktur wird man vorgehen?
- Was werden die Daten kosten? Hier ist erstmals eine Abschätzung möglich.
4. Durchführung der Recherche:
Dies geschieht oft in mehreren Abschnitten, so dass bei Bedarf eine Korrektur der Recherchestrategie erfolgen kann.
5. Auswerten, Zusammenstellen und Aufbereiten der gefundenen Informationen
Dies wird nach den Vorgaben der Kunden durchgeführt und richtet sich ganz nach dem Verwendungszweck der gefundenen Daten. Meistens wird das Ergebnis in einem der Office-Formate verlangt, aber auch Datenbankenformate sind üblich.
6. Ziehen der Schlussfolgerung.
Dies ist ein Schritt, an welchem Sie den Informationsdienstleister nicht beteiligen müssen – es macht nur dann Sinn, wenn er oder sie auch ein Experte für die jeweilige Fachrichtung ist. Auf jeden Fall sollten die Ergebnisse bei der Übergabe so strukturiert sein, dass Sie in kurzer Zeit die entscheidenden Fakten herausschälen können.
Vorsicht an dieser Stelle vor Zusammenfassungen: Eine Zusammenfassung beinhaltet immer schon eine Gewichtung und könnte Ihr eigenes abschließendes Urteil beeinflussen.
Mehr dazu finden Sie im Blog: Wie man den richtigen Informationsdienstleister findet und wie man Recherchen ausschreibt.