Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich habe Spaß an kontrafaktischen Überlegungen. Kontrafaktische Geschichte, wie der Film "Inglorious Basterds"? Immer her damit. Was wäre, wenn die Meere Landmassen und die Kontinente die Ozeane wären - welche geopolitischen Verhältnisse hätten wir dann? [1] Ich könnte mich stundenlag damit beschäftigen. Oder Retrofuturismus wie Steampunk? Den finde ich immer eine Augenweide (wenn nur diese viktorianischen Korsette mit ihrer Stahlbewehrung nicht wären...). Retrofuturistisch bzw. kontrafaktisch ist auch mein Versuch, dem bing-Bildergenerator mittelalterliche Gaschromatographen und einen leibhaftigen Weihnachtsmann, der neben seinem Tagesjob in der Petrochemie abends in seinem Labor an ein paar Eigenentwicklungen bastelt, abzuschmeicheln. Die … [Weiterlesen...]
KI und Wissenschaft II – ich teste den Image Creator
Bilder, das Finden von Bildern, die Urheberrechte und das ganze "Geschieß" drumherum haben mich motiviert, einmal den Image Creator unter bing, eine Grafiken erzeugende KI, auszuprobieren. Mehr als ein paar hübsche Symbolbildchen für meine Blogbeiträge will ich ja gar nicht, auch wenn ich der strengen Ansicht bin, dass Illustrationen mit wissenschaftlichem Anspruch korrekt sein müssen - wenn der Betrachter mir schon Zeit schenkt, dann will ich nicht aus lauter Undank noch falsche Vorstellungen in seinem oder ihren Kopf einsetzen. … [Weiterlesen...]
„Herr, lass Hirn regnen!“
5 verbreitete Irrglauben (von vielen) Vorab gesagt: Warum ich niemanden für dumm erklären möchte Im Podcast "The Sceptic's Guide to the Universe" [1] diskutieren die "Sceptical Rogues" darüber, dass Wissenschaftler nicht gerne über Pseudowissenschaft sprächen. Eine gewisse Abscheu vor dieser geistigen Schmuddelecke sei zwar verständlich, aber für die Wissenschaftskommunikation als Ganzes nicht gut, denn über den Umweg von Widersprüchen und Enttäuschungen würden die Menschen sich von der Wissenschaft abwenden. Mir fällt dazu die folgende Analogie ein: Wenn ich Menschen vom Nutzen des Pilzesammelns überzeugen möchte, davon, wie einfach, nützlich und gesund diese Tätigkeit und ihr Ergebnis doch seien, darf ich nicht vergessen, die Existenz von giftigen Pilzen zu erwähnen, und wie … [Weiterlesen...]
Wasserfilter in der Kaffeemaschine – (wem) nützt er?
In meiner Küche steht das (megateure) Mittelklassemodell eines bekannten Herstellers von Kaffeevollautomaten, aus einem kleinen gebirgigen Land, in dem man seit jeher gut mit Geld umgehen konnte. Es kocht tatsächlich richtig guten Kaffee, aber es ist nicht nur in der Anschaffung teuer, sondern auch im Betrieb. Man benötigt, neben Kaffeebohnen, nämlich: Spezielle Reinigungstabletten für den "mediumberührten" Teil, also den, durch welchen der Kaffee fließt Spezielle Reiniger für das Milchsystem, in welchem sich sonst Milchstein aufbaut. Diese aus Wasserhärte und Milcheiweiß aufgebaute Ablagerung trägt die Bezeichnung "Stein" ganz zu Recht, "Milch-Widia" wäre auch nicht unzutreffend. Wasserenthärterpatronen zu ca. 14,99 € das Stück, die für 500 Tassen reichen, verhindern sollen, … [Weiterlesen...]
Weihnachtsblog: Über Bullshit, Humbug und anderen Un-Sinn
Zu den auffälligsten Merkmalen unserer Kultur gehört die Tatsache, dass es so viel Bullshit gibt. Jeder kennt Bullshit. Jeder trägt sein Scherflein dazu bei. Und doch neigen wir dazu, uns damit abzufinden. Die meisten Menschen meinen, sie seien in der Lage, Bullshit zu erkennen und sich vor ihm zu schützen, weshalb dieses Phänomen bislang wenig ernsthafte Aufmerksamkeit gefunden hat und nur unzulänglich erforscht worden ist. […] Bullshit ist immer dann unvermeidbar, wenn die Umstände Menschen dazu zwingen, über Dinge zu reden, von denen sie nichts verstehen.Aus "Bullshit", von Harry G. Frankfurt, übersetzt von Michael Bischoff Bullshit - das ist das Besondere daran - ist nicht einfach eine nach bestem Wissen und Gewissen getroffene, aber aus Unkenntnis falsche Aussage. Bullshit ist auch … [Weiterlesen...]
Weihnachtsblog: Unterhaltsame Wissenschafts-Videos
Haben Sie schon einmal Gallium gesehen? Ein Aerogel? Wassermelonen der Renaissance? Nicht? Dann ran an den Monitor - diese Bildungslücken können Sie mit den unterhaltsamen Videos auch im Gänsebratenkoma noch schließen. Und reiner, nutzloser Spaß ist natürlich auch dabei. (Mehr oder weniger) funktionelle Materialien Superhydrophobe Oberflächen, Aerogele und magnetische Knete in Aktion: Mal unterhaltsam, mal gruselig zum Anschauen. … [Weiterlesen...]
Weihnachtsblog: Chemtrails – alles Blöde kommt von oben
Was sollen Chemtrails eigentlich sein? Für alle, die die letzten zehn Jahre in einer Kiste zugebracht haben: "Chemtrails" sind die Spuren, die Flugzeuge am Himmel hinterlassen und die nicht nur banal aus verbranntem Kerosin, also gefrorenem Wasserdampf (sichtbar) und CO2 (unsichtbar) bestehen, sondern auch mit Absicht versprühte Chemikalien enthalten sollen. Je nachdem, wen man fragt, sollen diese das Wetter manipulieren (wäre ja manchmal nicht schlecht...) die Fortpflanzung der Menschen bremsen (scheint aber nicht zu funktionieren) den Klimawandel umdrehen uns alle krank machen (und die Fast-Food-Ketten und Limonadenhersteller werden arbeitslos? Gehören die denn nicht zum geheimen Weltkartell?) uns am selbstständigen Denken hindern (als ob es dazu Chemtrails bräuchte! "Scharfes … [Weiterlesen...]
Nur am Rande Chemie: Wozu man Kaffeesatz verwenden kann…
... und warum es funktioniert, wenn es funktioniert. Ob mit einem Vollautomaten oder einer Siebkanne - fast jeder von uns produziert pfundweise Kaffeesatz im Monat. Bei dem Anblick fragt man sich schon, ob dieses Material, welches man ursprünglich zu saftigen Kilopreisen eingekauft hat und das dann nur einmal verwendbar ist (es sei denn, man will sich sehr, sehr unbeliebt machen) - ob das nicht noch zu etwas anderem gut sein könnte? In diesem Blogbeitrag möchte ich Ihnen einige Verwendungsmöglichkeiten von Kaffeesatz vorstellen und auch die Erklärung dazu, warum es funktioniert. Einige der Anwendungen sind sogar nützlich für einen gelungenen Urlaub. … [Weiterlesen...]
Weihnachtsblog: Von Narretey und Kuhdung – 10 Ursachen der Selbsttäuschung
Ich habe schon öfters über Täuschungen geschrieben - hauptsächlich wenn sie die Form von Pseudowissenschaft annehmen - aber immer vom selbstgerechten Standpunkt aus: Dort ist die Täuschung, die Wahnidee, und hier, auf der anderen Seite, sind "wir". Warum aber täuschen wir uns? Aus purer Borniertheit? Warum vertreten auch blitzgescheite Leute manchmal die haarsträubendsten Theorien? Man denke an Linus Pauling und seine Megavitamintheorie, an Dr. Oz und seine Ratschläge, an Erich von Däniken und andere. Der Journalist und Autor Will Storr hat ein Buch darüber geschrieben, das ein wenig Demut lehrt: "The Unpersuadables: Adventures with the Enemies of Science". Es gibt leider (noch?) keine deutsche Übersetzung dieses lesenswerten Buches, in welchem der Autor Holocaust-Leugner, … [Weiterlesen...]
Fast schon so gut wie Victor Frankenstein: Der Ig Noble-Award in Chemie 2015
"Ignoble" heißt schändlich oder unehrenhaft, aber der Ig Noble-Award, der jedes Jahr in verschiedenen Disziplinen verliehen wird, ist keine Auszeichnung zur Schmähung von Pseudowissenschaftlern oder Scharlatanen. Statt dessen werden Arbeiten ausgezeichnet, die legitime Wissenschaft, aber irgendwie schräg und seltsam sind. Ein gutes Beispiel ist der diesjährige Preis für Biologie: Ein Huhn, mit einer beschwerten Stange als künstlichem Schwanz versehen, hat einen Gang wie den, den man bei zweibeinigen Dinosauriern vermutet. Den Dinosauriergang kann man sich (natürlich) bei Youtube anschauen. … [Weiterlesen...]