Das Diagramm zeigt die Durchbruchkurven von verschiedenen Verunreinigungen in einem Modell-Dieselkraftstoff, welche flüssig über ein Adsorbens gegeben wurden. Naphthalin und 1-Methylnaphthalin (1-MN) erscheinen ziemlich bald am Säulenausgang, und zwar im angereicherten Zustand - 20% bzw. 40% höher konzentriert als sie ursprünglich aufgegeben wurden. Dieses Überschwingverhalten wird in der Literatur gewöhnlich als "roll-up phenomenon" bezeichnet. Im flüssigen Zustand ist es gewöhnlich schärfer ausgeprägt als in der Gasphase und wird z. B. in der Chromatographie zur Anreicherung von Wirkstoffen verwendet. Was treibt diesen Vorgang an? … [Weiterlesen...]
Beurteilung der chemischen Verhältnisse bei der Auswahl der besten Abluftreinigungsmethode
(Dieser Artikel erschien zuerst 2004 in "wlb" und wurde im November 2013 aktualisiert.) Bei der Entscheidung für die optimale Abluftreinigungsmethode beginnt die Auswahl mit einer Beschreibung der Rahmenbedingungen. Daraus ergeben sich Hinweise, welches Abluftreinigungsverfahren am wirtschaftlichsten wäre. Danach bleibt jedoch noch die Frage zu klären, ob die chemischen Eigenschaften der anfallenden Stoffe das gewählte Verfahren überhaupt zulassen, oder ob mit unliebsamen Überraschungen – etwa Selbstentzündungen, unerwarteten Reaktionen oder ungenügenden Reinigungsleistungen – gerechnet werden muss. Andererseits erlauben es die chemischen Eigenschaften der abzuscheidenden Stoffe manchmal, ein alternatives, günstigeres Verfahren zu wählen. … [Weiterlesen...]
Nicht zum Lachen: Lachgas
Distickstoffmonoxid, N2O, mit Trivialnamen Lachgas, ist seit einigen Jahren als Klima- und Ozonkiller bekannt. Als solches bekannt ist das farblose, relativ stabile, süßlich riechende Gas schon seit Mitte des 19. Jahrhunderts. Durch seine schmerzlindernden, betäubenden Eigenschaften wurde es (und wird in geringerem Umfang immer noch) als Narkosegas eingesetzt. Wie es den Trivialnamen "Lachgas" bekommen hat, ist nicht ganz klar, den man beginnt nach dem Inhalieren keineswegs schallend zu lachen. Es wirkt leicht berauschend und verwirrend und hat deswegen in manchen Kreisen auch als Partydroge seinen Auftritt. Seine Bedeutung als Klimakiller ist, wie so vieles andere, indirekt der Überbevölkerung geschuldet. … [Weiterlesen...]
Landunter: Zeolithe im Unterwasserbetrieb für verschiedene Aufgaben
Hauptanwendung: Aquakultur Neben den zahlreichen Anwendungen in der Gasphase werden Zeolithe auch "versenkt" - also komplett unter Wasser angewendet. Bei Naturzeolithen ist das sogar die häufigere Anwendungsart, weil diese Materialien neben der Verwendung als Betonzuschlagstoff am häufigsten zur Wasserfilterung eingesetzt werden. Insbesondere die durch den wachsenden Fischverbrauch der Welt zunehmende Aquakultur ist ein großes Anwendungsgebiet. … [Weiterlesen...]
Chemie und der Bienenschwund
Heute schreibe ich über etwas, von dem ich zugegebenermaßen nicht allzu viel verstehe: Über Bienen. Aber der folgende Anblick hat mich dazu bewogen, zu den fehlenden Bienen Informationen zusammenzutragen und, soweit möglich, zu validieren [*]. Dieser Kirschbaum steht in der Nähe von Hannover und gehört meiner Familie (danke an Peter für das Fotografieren). Dieses Jahr wird die Kirschernte allerdings nicht überwältigend ausfallen, denn wie man auf diesem (schon ein paar Wochen alten) Foto sieht, ist ein großer Teil der Kirschblüten nicht befruchtet worden. Blüten, Sonne, gute Erde reichen alleine nicht. Über die Bedrohung der Bienen ist schon viel geforscht und diskutiert worden. Es ist ein multifaktorielles Geschehen, also eine Kombination mehrer Ursachen. Seit Jahrzehnten werden die … [Weiterlesen...]
From Zero to Hero: Modifizierung von Naturzeolithen zur Bindung von Ammoniak
Die neueste Literaturliste ist ein richtiges Mammutwerk: Sie gibt einen Einstieg in die Literatur rund um die Beseitigung von Ammoniak bzw. Ammonium aus Luft oder wässrigen Lösungen. Die Literaturliste "Beseitigung von Ammoniak" können Sie herunterladen. Da so viele Aspekte untersucht werden, möchte ich im heutigen Blogbeitrag nur auf das Thema "Modifizierung" bzw. "Vorbehandlung" bzw. "Aktivierung" von Zeolithen eingehen. Denn nur selten werden die Naturzeolithe so eingesetzt, wie sie in der Natur gefunden werden (also nur gemahlen und sonst unverändert). Durch verschiedene Vorbehandlungen kann die zunächst nicht gerade überwältigende Leistung der Naturzeolithe deutlich verbessert werden. Lohnt sich die chemische Vorbehandlung auch kommerziell? Das ist eine klassische … [Weiterlesen...]
Zeolithe in der aktiven Geruchsbeseitigung
- funktioniert das oder nicht? Zeolithe und andere Adsorbenzien als Geruchsbinder werden vor allem in der Landwirtschaft, der Klärtechnik und im Bau eingesetzt. Wer jedoch Berichte über die Anwendung von Zeolith als Geruchsbinder liest, wird oft eher verwirrt als informiert. Die Ergebnisse sind widersprüchlich, zwischen effektiver Geruchsminderung von > 50% und einer Verschlimmbesserung (d. h. stärkere Geruchsbelästigung als ohne Behandlung) scheint alles drin zu sein. Woran liegt das? Die folgenden vier Faktoren beeinflussen das Ergebnis einer Geruchsminderung mit Zeolithen: Selektivität der Adsorption Messtechnik Zeitliche Entwicklung der Geruchsquelle Art der Applikation … [Weiterlesen...]
Synthetische und natürliche Zeolithe – ein Vergleich. Teil 2
Wo Naturzeolithe ihre synthetischen Gegenstücke ersetzen Auf dem Bild sieht man vorne die rosig gefärbten synthetischen Zeolithe, hinten Naturzeolith (Klinoptilolith) aus der Slowakei. Während der synthetische Zeolith ein mit Bindemittel geformtes Pulver ist, stellt der Naturzeolith gebrochenes Gestein dar. Zur Übersicht seien die gängigsten Zeolithe noch einmal nach ihren chemischen Eigenschaften und der Porengröße aufgelistet. Diese (extrem vereinfachte) Einteilung weist auf die möglichen Anwendungen hin: … [Weiterlesen...]
Synthetische und natürliche Zeolithe – ein Vergleich. Teil 1
Robert Virta, Industriemineralienspezialist für die U. S. Geological Survey (vielleicht am ehesten mit unserer Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe zu vergleichen), schreibt sinngemäß etwa: "Natur- und synthetische Zeolithe machen sich keine Konkurrenz. Einerseits verhindert der hohe Preis der synthetischen Zeolithe ihren Einsatz auf den traditionellen Verwendungsbereichen von Naturzeolithen. Andererseits sind die strengen Anforderungen an Stabilität, Reinheit und Reproduzierbarkeit, die an die synthetischen Zeolithe in ihren typischen Einsatzgebieten gestellt werden, von Naturzeolithen nicht zu erfüllen." [1] Worin bestehen nun die eigentlichen Unterschiede zwischen natürlichen und synthetischen Zeolithen, und wofür werden sie verwendet? … [Weiterlesen...]
Quellbares Silicagel zur Wasseraufbereitung
Gerade gelesen: P. L. Edmiston präsentiert ein neuartiges Material zur Wasseraufbereitung, welches in bestimmten Anwendungen Aktivkohle schlagen soll. Genauere Daten kann man der Patentanmeldung auch nicht entnehmen, es steht aber fest, dass es sich um Silicapartikel handelt, die mit organischen Molekülketten zu einem Netz verbunden sind. Die organischen "Maschen" sorgen dafür, dass das Material hydrophob wird - es nimmt nach Angaben des Herstellers kein Wasser auf - und dass es um den Faktor 8 quellbar ist. Besonders soll es sich für Aromaten, Butanon und ähnliches eignen. Beladenes Material schwimmt praktischerweise auf dem Wasser, wird abgeschöpft und wieder ausgeheizt (jetzt sind die VOC in der Gasphase). Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, nullwertiges Eisen (Fe(0), in der … [Weiterlesen...]