Mein Eindruck ist, dass es in der Welt der „Gemeinschaftlich erstellten Inhalte“ nicht immer sehr tiefgründig zugeht. Manchmal schon, aber der Anteil hält sich etwa so in Grenzen wie ernste, tiefgründige Gespräche auf einer Cocktailparty.
Nun sind oberflächliche Dinge nicht immer wertlos oder schlecht. Die Suche nach „Chemie“ über Seiten wie Tumblr, Pinterest oder gar Twitter fördert manches Überraschende zutage. Die schönsten Fundstücke möchte ich Ihnen, als kleine Ferienunterhaltung, heute vorstellen.
… hat sich nach eigener Aussage ganz der Kreativität verschrieben. Und so haben die Beiträge meistens mehr mit Grafik oder dem Konditorhandwerk zu tun als mit Wissenschaft.
Keeekseee!
Wer seine Chemie-Hausaufgaben noch nicht gemacht hat, bekommt nur periodische Kekse, keine anderen! Wenn man alle Kekselemente oder Elementarkekse – zur Zeit 118, es werden aber mehr – aufgegessen hat, ist Übelkeit garantiert, aber man hat das PSE dann „drin“.
Personalisierte Elemente
Wenn das Aufessen von 118 Mürbteig-Elementen noch nicht ausreicht, um das Periodensystem „intus“ zu haben, helfen vielleicht Cartoons weiter. Chemische Elemente haben nämlich eine Persönlichkeit. Manche, muss ich zugeben, habe ich mir anders vorgestellt. Die ganze Sammlung ist auf dem buzzfeed-Blog zu sehen.
Tumblr
Diese Plattform ist vergleichsweise weniger ergiebig, und was die Mitglieder in ihren Praktika so fotografieren, ist oft nicht besonders aufregend. Nicht jeder Versuch gleicht einem Anorganischen Garten, und wir wissen ja selbst, dass sich in Reagenzgläsern meist nur ein paar Milliliter trüber, weißlicher Brühe befinden. Aber trotzdem: Was hier kristallisiert, wird nicht verraten.
Spiralförmiges Periodensystem
Auf dem Tumblr-Board namens Chaosophia218 ist das rare Bild eines spiralförmigen Periodensystems zu sehen. Die Bilder in diesem Board, in welchem nur schwarz-weiße Bilder gesammelt sind, meistens ziemlich esoterischer Natur, manchmal einfach nur uralt.
Georg Schaltenbrands Elementespirale war nicht der einzige Versuch, eine logische Ordnung in die Reihe der Elemente zu bringen: Eine wunderbare Übersicht über die historischen Versuche – zum Teil auf Notenpapier, oder als Galaxie dargestellt – zeigt das Chemogenesis Webbook von Dr. Mark Leach.
+google, facebook, Twitter
Facebook übergehe ich an dieser Stelle. Jede Zeitschrift hat zwar ihre Seite dort, aber Vermischtes unter dem Schlagwort ist kaum zu finden. „Chemie“ als Interesse? Fehlanzeige!
Google Plus (oder wie manche höhnisch sagen: Geisterstadt Plus) leidet am gleichen Problem wie Facebook, nämlich dass „Chemie“ öfter den Hormonpegel in einer Beziehung meint als irgend etwas aus einem Glasgefäß. Versuchen Sie es gar nicht erst.
Twitter ist vielleicht noch am ehesten als Informationsquelle einzustufen, wenn man interessante Accounts abonniert. Ich folge z. B.:
neben einigen anderen. Hier muss man wählerisch sein – sucht man nach „Chemie“ in Tweets, kommt ein Durcheinander als Ergebnis heraus, das ich zuletzt in einem Restmüllbehälter so gesehen habe.
In eigener Sache
- Mein eigenes Pinterest-Board „Die poröse Galerie“ habe ich schon einmal vorgestellt. Sehen Sie es sich nicht an, wenn Sie an Trypophobie (der krankhaften Angst vor Löchern) leiden.
- XING hat eine Gruppe chemistry – pharma – life sciences, in der sogar Fragen beantwortet werden (allerdings keine Hausaufgabenhilfe geleistet wird).
Ich wünsche viel Spaß beim Stöbern, und eine schöne Ferienzeit!
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